Transkript des Landesarchivvideos „Persönlichkeitsaufnahme von Dietrich Stobbe“

"22 Jahre habe ich für Berlin politische Mandate ausgeübt und ich habe mich oft gefragt warum ich das auf mich genommen habe, denn unsere Stadt Berlin ist nicht gerade einfach und politische Mandate sind manchmal schwer zu ertragen, obwohl sie auch erfüllen.

Das Nachdenken hat dazu geführt dass es keinen einzelnen Grund gibt für diesen Weg in die Politik sondern ein ganzes Bündel. Da möchte ich zunächst meine sehr schwere Kindheit nennen. Ich bin 1938 in Ostpreussen geboren als Sohn eines Lehrers und ich war nachdem die russische Front unser Dorf überrollt hatte noch fast zwei Jahre da zusammen mit meiner Mutter. Das war eine Zeit voller Tod und Leid und Chaos und als Reflex auf diese Kindheit in einer sehr ungeordneten Welt des Krieges ist bei mir immer der Wunsch da für deine zivile Gesellschaft zu arbeiten in der es Frieden gibt und Demokratie und vor allen Dingen das Recht im Sinne eines Gegenteils von Willkür. Das hat zum Beispiel dazu geführt, dass ich schon als Schüler im Gymnasium, ich glaub von der achten Klasse an, immer sehr gerne bereit war mich wählen zu lassen als Klassensprecher..."

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